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Fazit

Anhang
Lebensläufe

Otto Wels
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Carl-Friedrich Goerdeler
Martin Niemöller
Claus Philipp Graf Schenk von Stauffenberg
Henning von Tresckow
Quellen



Diese Arbeit entstand im Rahmen einer Schularbeit im Jahr 1992. Seit diesem Datum ist sie nicht mehr aktualisiert worden und enthält deshalb auch keinen Bezug zu aktueller Literatur. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit erhoben. Wie immer im Leben, sollte man sich nicht ausschließlich auf eine einzige Quelle verlassen. Deshalb - vergleichen...

Der kirchliche Widerstand

Der kirchliche Widerstand gegen das nationalsozialistische Terrorregime begann bereits 1934. Auf der 1. Bekenntnissynode konstituierte sich die Bekennende Kirche und baute auf der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche (Artikel 1) auf. Die 2. Bekenntnissynode am 20/21.10.1934 in Berlin-Dahlem schuf dann mit dem Bruderrat der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) neue Leitungsorgane. Es wurde ein Reichsbruderrat ins Leben gerufen, der aus 22 Mitgliedern bestand und unter Leitung von Präses Koch stand. Die letzte Sitzung erfolgte am 23.6.1937, da der Reichsminister für Kirchenangelegenheiten Hanns Kerrl eine Neuordnung der Führungsinstitution der Kirche veranlasst hatte. Er gründete bereits 1935 Reichskirchenausschüsse, um deren Anerkennung es in der Bekennenden Kirche einen heftigen Streit gab. Dieser Streit führte dann auf der 4. Bekenntnissynode im Februar 1936 in Bad Oeynhausen zu einer Spaltung in einen lutherischen Flügel und in einen Dahlemer Flügel.

Ab 1937 wurde die Bekennende Kirche als institutioneller Gegenspieler der staatlichen Kirchenleitung unwirksam, denn alle Schlüsselpositionen nahmen "Deutsche Christen" ein. Die auf die Entchristlichung des öffentlichen Lebens ausgerichtete Politik der Nationalsozialisten erschwerte es den Bekennenden Christen, Widerstandsaktionen durchzuführen. Meist blieb es bei Einzelaktionen (Bonhoeffer, Wurm). Durch die mutigen und öffentlichen Stellungnahmen gegen die Judendeportation, die Euthanasie und die Konzentrationslager waren die Bekennenden Christen einer Hetzjagd der nationalsozialistischen Machthaber ausgesetzt, die u.a. durch Amtsbehinderung, Rede- und Schreibverbot, Verhaftungen durch die Gestapo und Einweisungen in Konzentrationslager gekennzeichnet war. Trotz der massiven Behinderungen durch die Staats- und Parteiführung bemühte sich die Bekennende Kirche um Besetzung von Pfarrstellen und um Ordinationen. Ab 1935 unterhielt sie 2 kirchliche Hochschulen in Berlin und Elberfeld und veranstaltete ausserdem noch Predigerseminare. Die Predigerseminare wandten sich insbesonders gegen die wachsende Christentumsfeindlichkeit der Reichsregierung. Hitler und die Nationalsozialisten, besonders aber Alfred Rosenberg, der "Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP" (1934-1945) war, ersuchten durch Drohungen, Einschüchterungen und Denunziationen die "herrschaftsgefährdende" Kirche auszuschalten. Altgermanische Rituale und Feiern sollten religiöse Bedürfnisse befriedigen. An der Förderung von Kirchenaustritten und Benachteiligung kirchentreuer Christen wird der wahre Inhalt des von Hitler und Rosenberg geforderten "positiven Christentums" deutlich. Für uns heute ist es unverständlich, dass die Bekennende Kirche zu den Gewalttaten in der Reichskristallnacht schwieg. Wurm prangerte dafür des öfteren die Judenverfolgung an. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer bezeichnete den Widerstand in der Bekennenden Kirchen als "Leisetreterei". Die Bekennende Kirche wurde in den Kriegsjahren von Präses Schaf und Pfarrer Rott in Berlin geführt. Als Organ der Bekennenden Kirche galt ab 1932 die Zeitschrift "Junge Kirche".

Auch in der katholischen Kirche gab es Widerstand. Er fiel aber wesentlich schwächer aus als in der evangelischen Kirche. Hitler gewann zunächst viele Katholiken für sich, da es ihm gelungen war, ein Reichskonkordat mit dem Vatikan zu schliessen, das in den Jahren 1921, 1924 und 1926 jeweils gescheitert war. Das am 20.7.1933 in Rom unterzeichnete Werk hatte Vizekanzler Franz von Papen im Auftrage Hitlers mit dem Prälaten Kaas, sowie mit dem Nuntius in Berlin Pacelli bereits im April vereinbart. Es enthielt u.a. folgende Bestimmungen:

  • ungehinderte öffentliche Ausübung des katholischen Bekenntnisses
  • Schutz katholischer, nichtpolitischer Organisationen
  • Aufrechterhaltung der Diözesengrenzen
  • Errichtung neuer philosophischer und theologischer Lehranstalten
  • Schutz des kirchlichen Eigentums
  • Freie Ordens- und Genossenschaftsbildungen
  • Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach an öffentlichen Schulen
  • Verbot parteipolitischer Betätigung für den Klerus

In einem Zusatzprotokoll fasste man Regelungen im Falle der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für Geistliche ins Auge. Hitler wollte mit dem Abkommen den gegen ihn geäusserten Verdacht der Christenfeindlichkeit zerstreuen. Er verbuchte einen grossen aussenpolitischen Erfolg durch dieses Abkommen, das auch heute noch für die Bundesrepublik gilt.
Die Widerstandsgruppen in der katholischen Kirche wie z.B. "Kreuz und Adler" erwiesen sich als äusserst kurzlebig. Erst nach der Enzyklika "Mit brennender Sorge" von Papst Pius XI. und als Antwort auf die antichristliche Haltung der Reichsregierung formierte sich eine erkennbare Widerstandsbewegung. Sie wandte sich gegen die Verstösse gegen das Reichskonkordat, gegen das Euthanasieprogramm und die Judenverfolgung (v.Galen, Lichtenberg). Viele Katholiken fielen dem Terror zum Opfer (Klausener) oder schlossen sich der Widerstandsbewegung, wie Pater Alfred Delp, an. Kardinal Adolf Bertram und Kardinal Konrad Graf von Lichtenegg-Moos Preysing setzten vergeblich auf Milderung der militanten antikirchlichen Aktionen der Regierung und beschränkten sich auf vertrauliche Eingaben und Hirtenworte. Aber wie die evangelische Kirche, so wurde auch die katholische Kirche eingeschüchtert und denunziert. Rosenberg wollte auch die katholische Kirche "entpolitisieren".

Den Widerstand der Kirche haben geführt (hier sind nicht alle aufgeführt):

  • Dietrich Bonhoeffer
  • Pater Dr. Alfred Delp
  • Theophil Wurm
  • Kardinal Clemens Augustinus Graf von Galen
  • Dr. Erich Klausener

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